Gute Nacht Geschichtenfür die Kleinen

Der fleißige Handerwerker-Specht Fridolin

Jeden einzelnen Tag, sobald die Sonne zwischen den Bäumen hervorlacht und den Wald erleuchtet, macht sich der tüchtige Specht Fridolin an die Arbeit.

Er ist ein sehr eifriger Handwerker, denn er hat einen starken Schnabel, mit dem er Holz hämmern und in jede beliebige Form bringen kann. Fridolin zimmert sich gerade ein neues Häuschen in einem Baumstamm in schwindelerregender Höhe. 

Fridolin ist ein wahres Naturtalent im Tischlern. Nichts scheint für ihn zu schwierig zu sein, keine Aufgabe unmöglich, er schafft jedes Möbelstück mühelos und in Windeseile. Tische, Stühle, Kästen und ein gemütliches Bett hat er sich schon für sein eigenes Heim zusammengebastelt. Eigentlich ist Fridolins Haus schon fertig eingerichtet, aber seine Arbeit macht ihm so viel Spaß, dass er gar nicht mehr aufhören kann zu tischlern, basteln und zu reparieren. 

Im ganzen Wald ist es zu hören, das laute „Tock, tock, tock!“, das nur eines bedeuten kann: Handwerker Fridolin am Werk. Er scheint niemals müde zu werden und arbeitet immerzu ohne dabei zu bemerken, dass schon wieder ein Tag vorübergegangen ist. 

Eines Tages wird die neugierige Waldmaus Moritz von dem lauten Hämmern angelockt und möchte wissen, was da Spannendes vor sich geht. Moritz blickt vom Waldboden aus den hohen Baumstamm hinauf und ruft Fridolin zu: „Guten Tag, lieber Specht! Seit Tagen?höre ich schon, dass du so fleißig bist. Was hast du denn da Großes vor in deinem neuen Häuschen?“ Fridolin unterbricht sein Werk und freut sich über den Besucher. „Ich baue mir ein paar Möbel, damit mein Heim noch gemütlicher wird. Eigentlich bin ich ja schon längst fertig mit der Arbeit, aber es bereitet mir so viel Freude, dass ich gar nicht mehr aufhören mag! Du kannst dir mein Werk gerne einmal ansehen. Komm ruhig herauf, liebe Waldmaus!“ 

Kaum hat Fridolin den Satz beendet, klettert Moritz schon den Baumstamm hinauf und sieht sich begeistert in der neuen Spechtwohnung um. „Das sieht ja wunderschön aus, Fridolin, ich hatte ja keine Ahnung, was für ein großartiger Tischler du bist! Wie gerne hätte ich auch so ein tolles Bett für mich ...!“ 

Fridolin freut sich, dass Moritz so angetan von seiner Arbeit ist und bietet ihm an, auch ein Bett für ihn zu zimmern. Die kleine Waldmaus hüpft daraufhin vor Freude auf und ab und schildert dem Profi-Handwerker seine genauen Vorstellungen, wie das Bett aussehen soll. 

Einige Tage später hat es sich schon im ganzen Wald herumgesprochen, dass Fridolin ein so großartiger Handwerker ist. Er hat bereits unzählige Anfragen für neue Möbel und alle Arten von Reparaturen bekommen. Fridolin freut sich sehr über das Vertrauen, das ihm die Tiere im Wald entgegenbringen und er arbeitet auch wirklich gerne für sie. Als Belohnung bekommt er ganz tolle Gegenleistungen: Hin und wieder sogar selbstgebackene Grießkekse, die er ganz besonders gerne hat. Sonst revanchieren sich viele seiner Kunden auch gerne mit frisch gepflückten Blumen oder einem Becher voll mit kühlem Quellwasser, das Fridolin immer gerne bei der Arbeit annimmt, um sich zu erfrischen. 

Unter den Waldbewohnern wird Fridolin, der Handwerker-Specht, wegen seinen tollen Kunstwerken bewundert und bejubelt. Dadurch, dass es im Wald so viele Tiere?gibt, gibt es für ihn auch immer genug zu tun. Am gefragtesten sind natürlich seine berühmten selbstgebauten Betten. Und Fridolin allein ist es auch zu verdanken, dass mittlerweile jeder Waldbewohner in einem gemütlichen und selbstgebauten Bett glücklich und zufrieden einschlafen kann.